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Ängste und Nervosität

Ängste entwickeln sich oft schleichend – gerade bei Expats und Auswanderern, die mit vielfältigen Herausforderungen, Unsicherheiten und Veränderungen konfrontiert sind. Neue Kulturen, fehlende soziale Netzwerke oder Sprachbarrieren können dazu führen, dass Sorgen und Unruhe zunehmen. Auf dieser Seite erfährst du, wie du frühe Anzeichen besser verstehst und was du tun kannst, um mit Ängsten gesund umzugehen.

Image by Claudio Schwarz

Angst hat viele Gesichter

Ängste gehören zum Leben dazu. In gewissem Maß sind sie sogar sinnvoll – sie helfen uns, Gefahren zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Doch wenn Sorgen, Nervosität oder innere Unruhe überhandnehmen, sich verselbstständigen oder den Alltag stark beeinflussen, wird daraus eine Belastung. Die Gedanken kreisen unaufhörlich, der Körper steht unter Strom, Schlaf fällt schwer – man fühlt sich angespannt, reizbar oder kraftlos.

Gerade für Menschen, die im Ausland leben, können diese Gefühle besonders intensiv sein: Die gewohnte Umgebung fehlt, vertraute Ansprechpartner sind weit weg, und oft steht man vor beruflichen oder persönlichen Herausforderungen, für die man bisher keine erprobten Bewältigungsstrategien hat.

Angst zeigt sich in vielen Formen: als diffuses Unbehagen, als konkrete Sorgen, als übermäßige Nervosität in bestimmten Situationen oder auch in Form von Panikattacken. Häufig kommen körperliche Symptome hinzu, wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern oder Magenbeschwerden. Dabei ist Angst nicht immer rational erklärbar – und genau das macht sie für viele so schwer greifbar.

Was hilft im Umgang mit Ängsten?

Ein erster Schritt ist, die eigenen Ängste ernst zu nehmen, ohne sich von ihnen bestimmen zu lassen. Es geht darum, sie wahrzunehmen, zu verstehen und neue Wege im Umgang mit ihnen zu finden. Oft hilft es, die auslösenden Gedanken oder Situationen genauer zu betrachten. Was genau macht mir Angst? Wie realistisch ist diese Sorge? Welche Strategien habe ich bisher entwickelt – und wie hilfreich sind sie?

Gerade Expats neigen dazu, Belastungen lange mit sich selbst auszumachen – oft fehlt vor Ort ein unterstützendes soziales Umfeld oder der Zugang zu vertrauten Hilfsangeboten. Umso wichtiger ist es, aktiv nach Ressourcen zu suchen, die wirklich entlasten.

Hilfreich können sein:

  • Atem- und Entspannungsübungen zur Beruhigung des Körpers

  • Achtsamkeit, um sich aus Grübelschleifen zu lösen

  • Der Austausch mit anderen, auch über digitale Netzwerke

  • Struktur im Alltag, um Sicherheit und Stabilität zu fördern

  • Der Aufbau eines neuen Unterstützungsnetzwerks – offline und online

Wie kann psychologische Beratung unterstützen?

In der psychologischen Beratung geht es darum, deine Ängste besser zu verstehen und einen gesünderen Umgang mit ihnen zu entwickeln. Gemeinsam betrachten wir, was hinter der Angst steckt, was sie aufrechterhält – und wie du Schritt für Schritt wieder mehr innere Sicherheit und Gelassenheit entwickeln kannst.

Für im Ausland lebende Menschen bietet die Beratung einen geschützten Raum, um Gedanken zu sortieren, neue Perspektiven zu gewinnen und individuelle Strategien zu erarbeiten. Gerade, wenn vor Ort keine muttersprachliche Unterstützung verfügbar ist, kann eine onlinegestützte Beratung in der eigenen Sprache eine wertvolle Entlastung sein.

Manchmal geht es auch darum, tiefer liegende Themen zu erkennen, belastende Denkmuster zu verändern oder sich selbst mit mehr Mitgefühl zu begegnen. Psychologische Begleitung kann hier Orientierung und Unterstützung geben – damit die Angst nicht mehr das Leben bestimmt, sondern du selbst wieder mehr Handlungsspielraum gewinnst

Psychologische Beratung ist nicht für akute psychische und medizinische Krisen oder Notfälle geeignet. Wende dich in solchen Fällen an die Rufnummer 112 oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Bundesvereinigung unter der Rufnummer 116117

© 2025 Daniel Schurr

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